"Den Menschen als Ganzes sehen. Ich verbinde schulmedizinisches Wissen mit dem Erfahrungsschatz der traditionellen chinesischen und europäischen Medizin, um neue Wege in der Therapie zu gehen."
Dr. Gerolf Krammer, Arzt für Allgemeinmedizin, Bachelor of Acupuncture
Einsatz von Westkräutern:
Die Anwendung von Heilkräutern hat sowohl in der europäischen als auch in der chinesischen Medizin eine lange Tradition. Die Grundlagen der chinesischen Kräutertherapie sind so alt wie die chinesische Hochkultur selbst und wurden von Generationen von Ärzten weiterentwickelt und zusammengefasst.
Neben klassischen Rezepturen wurden die chinesischen Kräuter von den chinesischen Ärzten systematisiert und eingeteilt was Temperatur, Organbezug und Wirkrichtung betrifft. Das bekannteste Kraut der chinesischen Medizin - der Ginseng - ist warm und stärkender Natur, bitter im Geschmack und wirkt auf Niere, Herz, Milz, Lunge und Perikard. Der Ginseng stärkt das Ursprungs oder Yuan –qi.
Die westliche Kräuterheilkunde beginnt systematisch bei Dioskorides, einem römischen Militärarzt. Sie geht weiter über die Betrachtungsweise von Hildegrad von Bingen und der Klostermedizin des Mittelalters bis zum Wirken von Sebastian Kneipp.
Im 20 Jahrhundert begannen TCM-Ärzte unter dem Motto Erichs Kästners „Wir sind keine Chinesen“ westliche Heilkräuter nach chinesischen Kriterien einzuordnen und zu verwenden. Westliche Kräuter beinhalten oft eine geringere Schadstoffbelastung und sind für Europäer gut verträglich.
Die Kräuter werden gemäß der chinesischen Diagnose zusammengestellt, haben allerdings westlichen Ursprung. Die Darreichungsform ist einerseits in Teemischung möglich, oder noch effektiver in Form eines alkoholischen Kräuterauszugs. Die Dosis des Alkohols ist in der Regel unter der Wildmarkformel, das bedeutet auch Schwangere können die Kräuter einnehmen.
Pioniere im Bereich Westkräuter sind der Brite Jeremy Ross und der deutsche Helmuth Magl. Sie haben an die 120 heimische Kräuter nach chinesischen Kräuterkriterien klassifiziert. Desweiteren wurden unter Einbeziehung von wissenschaftlichen Standardwerken wie BHC (British Herbal Compendium) oder Max Wichtls Lehrbuch der Heilpflanzen die Kräuter biochemisch analysiert und nach Inhaltsstoffen eingeteilt. Ihr System wurde kontinuierlich weiterentwickelt.
In der Folge habe ich einige Heilpflanzenmonographien beschrieben. Die Dosis der Pflanzeninhaltstoffe hängt vom Alter und Gewicht des Patienten ab. Die Wirkungsweisen der kombinierten Heilkräuter sollen einander ergänzen und verstärken oder auch abschwächen und ausgleichen, um so die optimale Wirkung zu erreichen. Man spricht daher auch von Kaiserkraut, Ministerkraut, Botenkraut oder auch Polizeikraut, je nach Funktion innerhalb der Tinktur.
Nachfolgend die Kräutermonographien meiner Lieblingskräuter:
Sie gehört zur Gruppe der Adaptogene, dass heißt die Inhaltsstoffe der Pflanze erhöhen die Fähigkeit sich an psychischen bzw Physischen Stress anzupassen.
Die Echinacea hat eine stärkende Wirkung auf das Immunsystem. Sie tonisiert das Abwehr oder Weiqi und stärkt die Abwehrkraft im Allgemeinen.
Fructus Lycii tonisiert die Essenz und Blut, einsetzbar bei verminderter Sehstärke, Gedächtnisschwäche, Amenorrhoe, postnatale Depression...
Die Mariendistel stärkt Leber und Gallenblasenqui (Energiefluss) klärt Toxine (Gifte) und reguliert die Verdauung.