"Den Menschen als Ganzes sehen. Ich verbinde schulmedizinisches Wissen mit dem Erfahrungsschatz der traditionellen chinesischen und europäischen Medizin, um neue Wege in der Therapie zu gehen."
Dr. Gerolf Krammer, Arzt für Allgemeinmedizin, Bachelor of Acupuncture
Grundsätzliches zur Wirkungweise von Akupunktur:
Bei der Behandlung mit Akupunkturnadeln werden Einwegnadeln aus Metall in Akupunkturpunkte gestochen. Die Akupunkturpunkte liegen auf sogenannten Meridianen oder Energieflußbahnen. Es gibt 12 Hauptmeridiane und 8 außerordentliche Meridiane. Akupunkturpunkte befinden sich an anatomisch genau definierten Stellen, ihre Lokalisation erfolgt punktgenau über cun (chinesisches Maß entspricht einem Patientendaumen). Ihre Größenausdehnung variert zwischen mm und cm, teilweise liegen sie direkt unter der Haut, manche Punkte befinden sich in mehreren cm Tiefe.
Es gibt über 400 Akupunkturpunkte, in der Regel verwendet ein Akupunkteur 100 Punkte. Die Reizung der Punkte erfolgt über Nadeln, kann aber auch über Moxa, Laser und Infiltrationsmittel z.B (Mistelextrakt) oder auch über den Finger (Akupressur) erfolgen.
Die Auswahl der Punkte erfolgt über die chinesische Diagnose: die Wirkungsweise der ausgewählten und gestochenen Punkte soll sich gegenseitig ergänzen. Pro Sitzung werden 6 bis 18 Punkte verwendet. Wenn ein Punkt getroffen wird, kommt es zur Auslösung eines de-qi Gefühles, das sowohl vom Behandler als vom Patienten spürbar ist.
Als Lokalreaktion kommt es zur einer Mehrdurchblutung von Gewebe (Hyperämisierung), zu einem Umschalten der Zellen in Richtung normale Polarisation (Spannnung) und zu einer Veränderung der lokalen Zell- und Botenstoffe im Gewebe (z.B Interleukine).
Über Nerven und Gefäßbündel werden Signale weiter in das Rückenmark und Hirn geleitet und führen dort zu einer Beeinflussung der Schmerzwahrnehmung (teilweise Hemmung oder Modulation der Schmerzbahnen) und der Neurotransmitter (Dopamin oder Noradrenalin) in Richtung Ausgleich = Gesundheit.
Akupunktur führt zu einem Ausgleich des Hormonhaushaltes (Aktivierung oder Hemmung von Hormondrüsen). Die vegetative Regulationslage, das heißt das Aktivierungs- und Entspannungssystem (Sympathikus versus Parasympathikusnerv) wird ausgeglichen.
Akupunktur gehört zur Regulation oder Reizmedizin: das bedeutet, durch Akupunktur wird der Körper dazu angeregt, Krankheiten (oder wie der Chinese sagt "Disharmonien") durch eine Umstimmungsreaktion (in diesem Fall Akupunktur) zu beseitigen. Akupunktur ist also "Hilfe zur Selbsthilfe" was die Körperfunktionen betrifft und in der Regel nebenwirkungsfrei.